Dezember, 2025
Buchtipp von Martha
In Dunkelgrün fast schwarz von Mareike Fallwickl entfaltet sich eine intensive Geschichte über Freundschaft, Abhängigkeit und Verrat. Moritz und Raffael sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich – doch ihre Beziehung ist von Macht und Manipulation geprägt. Raffael dominiert, Moritz folgt. Als Johanna in ihr Leben tritt, entsteht ein gefährliches Dreieck, das tiefe emotionale Wunden hinterlässt. Sechzehn Jahre nach dem plötzlichen Verschwinden Raffaels taucht dieser wieder auf und konfrontiert Moritz mit der verdrängten Vergangenheit. Die Handlung springt zwischen Zeitebenen und wird aus drei Perspektiven erzählt: Moritz, seiner Mutter Marie und Johanna. Dadurch entsteht ein vielschichtiges Bild von emotionaler Abhängigkeit, familiärer Enge und der Suche nach Identität. Fallwickl gelang mit diesem Buch ein kraftvoller Debütroman, der psychologische Tiefe mit sprachlicher Präzision verbindet. Die dunkle Atmosphäre und die komplexen Figuren machen das Buch zu einem intensiven Leseerlebnis über die zerstörerische Kraft toxischer Beziehungen und die Sehnsucht nach Befreiung. Der Roman hat es 2018 auf die Longlist für den Österreichischen Buchpreis geschafft.
Mittlerweile sind von der österreichischen Autorin folgende weitere zeitgenössischen Gesellschaftsromane mit starkem feministischen und gesellschaftskritischen Fokus erschienen: Das Licht ist hier viel heller (2021), Die Wut, die bleibt (2022), Und alle so still (2024)